Donnerstag, 22. Januar 2015

Martin Suters „Lila, lila“ mehr Schein als sein?


Der Schweizer Erfolgsautor, Martin Suter hat mit "Lila, lila" einen Bestseller geschaffen. Doch ist er der erste von Martin Suter, der auch negative Kritik einstecken muss. Ich frage mich, zu recht?

Martin Suter hat den Roman „Lila, lila“ 2004 von dem Schweizer Verlag Diogenes herausbringen lassen. Doch nun stehen seine 345 Seiten im Kreuzfeuer, der Kritikern. Die einen versprechen einem das Blaue vom Himmel, die Anderen wünschen sich Ursula Baumhauer, seine Lektorin, hätte ihre Arbeit etwas gründlicher erledigt. Oder sie zweifeln an der Tatsache, dass Marin Suter überhaupt schreiben kann. Wie immer wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Wo genau sie für mich liegt werdet ihr nach diesem Beitrag wissen.

Der unscheinbare David Kern verliebt sich in Marie. Um sie seine Freundin nennen zu können, gibt er ein gefundenes Manuskript als das seine aus und gibt es ihr zum lesen. Sie ist vom Manuskript so begeistert, dass sie sich direkt in ihn verliebt hat. Und es gegen den Willen von David einem Verlag sendet. Der Verlag war ebenso begeistert, von diesem Buch, dass es tatsächlich veröffentlicht wird. David hat grosse Probleme diese riesige Lüge geheim zu halten. Als sich der echte Autor bei David meldet konnte dieser nicht anders als die Erpressungen über sich ergehen zu lassen. Um Marie zu halten, würde er alles tun, er wäre sogar bereit über die Leiche seines Erpressers zu gehen. Aber Marie scheint hohe Ansprüche zu haben, denn für sie ist alles nicht gut genug. Was David zur Verzweiflung treibt, Marie in die Arme eines Medizinstudenten und den Erpresser in den unfreiwilligen Tod.

Martin Suter hat es leider nicht geschafft, die Hauptpersonen David und Marie dem Leser wirklich nahe zu bringen. Wenn mir jemand sagen würde ich solle David auf ein Stück Papier malen, wüsste ich nicht einmal welche Haarfarbe er hat. Der Autor hat sich lieber auf die genaue Darstellung der Handlungsorte konzentriert. Das Esquina hingegen oder der Hinterhof würde ich wahrscheinlich blind erkennen können.

Ich als 16 Jährige Schülerin habe bestimmt noch nicht soviel Ahnung von Literatur, wie ein erfolgreicher Autor. Doch ich kann euch sagen, was mir am Buch gefallen hat und was nicht. Gefallen hat mir, dass das Buch mit dem Stossgebet „Das ist die Geschichte von David und Marie. Lieber Gott, lass sie nicht traurig enden.“ Beginnt und auch endet. Ich finde es eine willkommene Abwechslung, dass sich „der Kreis“ damit wider schliesst. Ausserdem ist es eine gute Anspielung darauf, wie ähnlich David der Hauptperson des gestohlenen Manuskripts ist. Und dieser Satz lässt einem in sich gehen und sich über das gelesene Gedanken machen. Was ich jedoch ein bisschen vermisst habe, ist die genaue Charakterisierung der Hauptpersonen. Ich stelle mir jeweils beim Lesen die Szenen gerne vor, was jedoch nicht sehr einfach ist, wenn man sich die Hauptpersonen nur ganz wage vorstellen kann.

Ich finde, dass „Lila, lila“ auch negative Kritiken einstecken musste, ist durchaus gerechtfertigt. Auch wenn das Buch seine positiven Aspekte hat ist es nicht perfekt. Ich würde mir die Zeit nicht nehmen um es ein zweites Mal zu lesen. Für alle die dieses Buch jedoch noch nicht gelesen haben, finde ich, der Buchmarkt gibt bestimmt einige bessere Bücher her, wie dieses. Wenn man fünf Wochen lang nur am Strand liegt und wirklich nicht mehr weiss was zu lesen, dann warum nicht seine Zeit mit einem seicht unterhaltenden Buch vertreiben. Aber mein Favorit ist es bestimmt nicht.


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